• News
  • Bücher
    • Romane
      • Theaterstücke
    • Jugendbücher
    • Kinderbücher
  • Fernsehen
  • Vita
    • Download Vita
  • Fotos
  • Blog
  • Presse
  • Kontakt
  • News
  • Bücher
    • Romane
      • Theaterstücke
    • Jugendbücher
    • Kinderbücher
  • Fernsehen
  • Vita
    • Download Vita
  • Fotos
  • Blog
  • Presse
  • Kontakt

    Sitemap

    • News
    • Bücher
      • Romane
        • Theaterstücke
      • Jugendbücher
      • Kinderbücher
    • Fernsehen
    • Vita
      • Download Vita
    • Fotos
    • Blog
    • Presse
    • Kontakt

     

    Ukrainische Geflüchtete:

     

     

     

    Auch eine menschliche Bereicherung für den Gastgeber

     

     

     

    Als ich hörte, dass flüchtende Ukrainerinnen ihre Haustiere zwar mühsam über Hunderte von Kilometern retten, aber dann bei ihrer Aufnahme in Deutschland teilweise in Tierheime abgeben müssen, stellten sich mir die Nackenhaare. Also ließ ich in Allensbach wissen, dass ich Haustiere mit Frauchen aufnehmen würde. Mir wurde gemeldet, es gäbe hier in einem Hotel zwei Hunde und eine Katze, dazu Mutter mit Tochter. Da für das Hotel nun aber die Saison beginnt und die Zimmer deshalb benötigt werden, wird eine Lösung gesucht.

     

     

     

    Die Lösung war ich.

     

     

     

    Ich habe ein recht großes, ebenerdiges Zimmer mit Bad und Kochgelegenheit incl. Geschirrspülmaschine, das recht wandelbar ist: Mal Gästezimmer, mal Partyraum zum Garten hin. Also kamen sie: Natallia (57) mit ihrer Tochter Lesia (32), den beiden Brabanter Griffons Sofi und Botsman, mit Kater Kira.

     

     

     

    Inzwischen wohnt Nataliia mit ihren beiden Hunden schon vierzehn Tage bei mir. Lesia und Kira hatten wegen der Katzenallergie meines Partners Unterkunft bei einer weiteren Allensbacher gefunden und sind inzwischen mit der Bahn nach Wien gereist, wo Lesia eine der zahlreichen Hilfsorganisationen unterstützt. Und klar, ich muss schmunzeln, wenn ich höre, welche Vorstellungen manche Deutsche haben … nein, diese Frauen sind nicht aus Ost-Anatolien – im Gegenteil. Viele sind hoch gebildet, sehr selbstständig und gut aufgestellt.

     

     

     

    Nataliia Donets hat eine recht berühmte Ballettschule in Kiew. Sie bildet Kinder von 3 bis 18 Jahren aus, viele tanzen inzwischen international. Ihre Tochter war in der Fashion-Branche, organisierte international Fashion-Shows. Beide sprechen perfekt Englisch und beide versuchen, mit ihrer Situation klar zu kommen und in die Zukunft zu sehen. Und in unseren allabendlichen Gesprächen beim Abendessen muss ich sagen: Vielleicht bin ich für Natallia als Gastgeberin in irgendeiner Form ein Rettungsanker – aber sie ist auch eine Bereicherung für mich. Ich lerne viel über die Ukraine, über die Verhältnisse dort, über den Krieg und die lange Geschichte des Kriegs seit der Krim Annektierung – ich lerne viel über Ballett – wo ich mich bisher doch nur für Reitsport interessiert habe – ich lerne ihre Lebensanschauung und ihre Kultur kennen. Wir trauern über viele Tote, bangen, da ihr Mann noch in der Ukraine ist, aber wir lachen auch viel.

     

     

     

    Vor allem über ihre abenteuerliche Flucht:

     

    In der Ukraine ist es Brauch, sich an Silvester einen Wunsch auszudenken, diesen auf einen kleinen Fetzen Papier zu schreiben und mit dem zwölften Glockenschlag und einem Schluck Sekt hinunterzuschlucken. Lesias Wunsch war: in sieben Länder zu reisen.

     

    Nataliia sagte dazu: Wir haben nur nicht geglaubt, dass dieser Wunsch so schnell erfüllt wird … denn ihr Fluchtweg führte von der Ukraine über Rumänien, Serbien, Ungarn, Slowenien nach Italien – dort fühlten sie sich unwillkommen, also weiter über die Schweiz nach Deutschland. Erschwerend bei dieser tagelangen Reise: Lesia besitzt  keinen Führerschein, Nataliia fährt sehr ungern Auto und fuhr deshalb auch selten über Kiew hinaus. Und nun plötzlich Hunderte von Kilometer durch fremde Länder. Lesia navigierte über ihr Handy, während Kira, die Katze, in ihrem Käfig kläglich und unablässig miaute, so dass sie den Käfig schließlich öffneten und Kia befreit im Auto herumturnte.

     

    Heute sagt Nataliia, es muss Adrenalin gewesen sein, dass sie das alles geschafft haben.

     

     

     

    Wir hoffen alle, dass sie bald wieder nach Kiew zurückkehren können, doch Nataliia gibt auch hier schon wieder im kleinen Rahmen on –und offline Ballettunterricht und überlegt sich, ob Ballett in Allensbach keine Zukunft haben könnte? Wie gesagt – die Energie und der Tatendrang, die Selbstständigkeit und der Ideenreichtum begeistern mich. Und wie sagte Nataliia vorhin so schön: Vor drei Wochen hatten wir noch keine Ahnung, dass wir uns je begegnen könnten … und nun wohnen wir zusammen. Und das kann für beide Parteien eine Bereicherung sein. Sei es im Rückblick, wenn Nataliia mit Tochter und Tieren wieder in Kiew ist, oder aber auch für mich, die viel daraus lernt. So könnte eine Gastfreundschaft aus der Not auch eine Freundschaft fürs Leben werden.

     

    Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
    Anmelden Abmelden | Bearbeiten
    zuklappen