Lesungen sind immer überraschend

Lesungen sind immer eine Überraschung ... für die Zuhörer und Zuhörerinnen, aber auch für die Autoren. Jedes Mal neue Bedingungen, neue Menschen, manchmal signiert man auf einem Biertisch, wenn es halt nicht anders geht, tritt beschwingt in einer Tanzschule auf oder genehmigt sich zwischendurch ein Gläschen in einem Felsenkeller. Man fährt Kilometer um Kilometer durch Deutschland - und gerät an hausgemachte Staus, die mich dann im Auto zum Smartphone greifen lassen ... wie hier: Autobahn gesperrt, okay, das war angesagt. Aber: 2 Stunden Stau über unendlich viele Kilometer, es geht immer nur vier Autos weiter. Meine Vermutung trifft zu. Bei der Autobahn Ableitung ist eine Ampel, die lässt immer nur vier Autos in ihrer Grünphase durch. Rechts und links kein Verkehr, aber eine Ampel. Kein Polizist, der den Abfluß geregelt hätte ... nein, eine Ampel. Klar habe ich das gleich mal an die zuständige Autobahnpolizei, den WDR und sonstwohin gemailt ... denn, ganz ehrlich, blöder geht eine Verkehrsführung wohl nicht!

Dafür waren die Lesungen klasse, die Veranstalter wunderbar und meine Zuhörer und Zuhörerinnen wie immer ganz Ohr - und dann hatten sie beim Signieren viel zu erzählen. Von meinen Büchern, von den vielen Jahren, da sie treue Leser sind. Wie toll!!! Da vergiss man so einen Stau-Ärger dann auch ganz schnell wieder, bin ja noch rechtzeitig angekommen.


Nataliia ist Eine echte Bereicherung für mich

Eines ist sicher: Wenn Nataliias Aufenthalt bei mir nicht einen so traurigen Hintergrund hätte, wären die letzten vier Wochen durchweg fröhlich verlaufen, denn Nataliia und ich haben uns auf Anhieb gut verstanden ...

Eigentlich wollte ich ja Haustiere retten. Der Gedanke, dass so viele Ukrainerinnen ihre Hunde und Katzen mühsam bis zur Grenze retten und sie dann in Tierheime abgeben müssen, weil  die Tiere nicht in die deutschen Unterkünfte dürfen, hat mich umgetrieben. Also habe ich verlauten lassen: Ich nehme Haustiere und die dazu gehörigen Menschen auf. 

Nataliia und Lesia kamen. Und mit ihnen zwei Petit Brabancon, Botsman und Sofi, und eine Katze. Leider ging die Katze wegen der Katzenhaarallergie meines Partners nicht - was aber nicht schlimm war, Lesia (32), im Normalfall internation in der Fashionbranche tätig, reiste per Zug nach Wien, um dort diverse Hilforganisationen zu unterstützen. Derweil richtete sich Nataliia in meinem Gästezimmer ein ... und meine Nachbarn und Freunde begrüßten sie und hießen sie willkommen. 

Und ja, da sie eine große, bekannte Ballettschule in Kiew hat, komme ich jetzt auch in den Genuß von Ballettunterricht - wenn auch nur akkustisch und optisch: Offline und außerdem auch direkt im Haus, denn Veronika Lukianenkos Eltern aus Kiew wohnen nun ebenfalls in Allensbach ... und  so tanzt Nataliias Schülerin hier einfach weiter ...  


Bundesversammlung 2022

Eine Versammlung von 1472 Wahlberechtigten, die in Berlin entscheiden durften, wer der neue Bundespräsident sein wird.

 

Man könnte sagen ... man sammelt nur Menschen. Und irgendwie stimmt das ja auch, denn wann gibt es schon mal die Gelegenheit, so vielen Persönlichkeiten so ungezwungen zu begegnen - sei es aus dem Sport, der Politik oder der Medizin? Viele habe ich gesehen, manche leider nicht:  Alexander Gerst zum Beispiel. Schade. Aber dafür habe ich mit Christian Streich ein langes Gespräch über seinen alemannische Dialekt geführt - ich liebe diese Sprachfärbung, denn mein Vater Arthur und auch mein Großvater Karl Hauptmann stammen aus Freiburg. Und Streich? Er ist einfach so wie er ist - und das ist herrlich. "Wenn ich ins Hochdeutsche umdenken muss, weiß ich nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte." Aber gerade dafür lieben ihn ja so viele, seine Spontanität, sein grad so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

"Manchmal sage ich auch zu viel", meint er. Finde ich nicht. 

 

Neben Christian Streich und Alexander Gerst waren auch u.a. Hansi Flick und Sarna Rösel auf Einladung der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg dabei. Ich auch. Zum zweiten Mal nach 2012 und mit großer Freude, denn fast wäre die Einladung an mir vorbei gegangen. Ich korrigierte mein Manuskript zu meinem neuen Buch "Unser ganz besonderer Moment" bei einer Nikreuzfahrt zwischen Luxor und Assuan auf dem Sonnendeck und war außerhalb der Reichweite jeder Telefonmöglichkeit. Erst die sms von Thomas Strobl klärte mich in letzter Sekunde auf, worum es ging. Und klar sagte ich freudig zu.

 

Unserer Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte ich eigentlich mein neues Buch mitbringen, denn sie bekommt ja seit Jahren das jeweils neueste Exemplar, aber ich habe es im Hotel gelassen. Von meiner zu ihrer Handtasche - und dann herumschleppen, das macht keinen Sinn. Also werde ich es schicken. Außerdem habe ich auf dem Weg nach Berlin "Miss Merkel" als Hörbuch gehört - ein Krimi frei nach Miss Marple - und mich vor allem über die treffend nachgemachte Stimme amüsiert. Ob sie es auch amüsant findet? Ich habe blöderweise nicht gefragt. Vergessen. Das nächste Mal ... 

 

Doch Rückblende:

Unsere Anreise am Samstag war auch schon schön ... allerdings verging uns das erste Glücksgefühl angesichts der ultralangen Schlange vor dem Corona-Testzelt am Reichstagsgebäude. Andreas Jung erzählte uns anschließend, er habe zweieinhalb Stunden im eiskalten Wind angestanden. Uns hat Gottseidank Lisa Federle erlöst, die uns kleine Gruppe als Ärztin offiziell testen durfte. Und somit waren wir auch fit für das gemeinsame Abendessen mit der CDU-Landesgruppe. Und ich hatte nach langer Zeit mal wieder die Gelegenheit mit Wolfgang Schäuble und seiner Tochter, Christine Strobl (Proigrammchefin ARD), zu plaudern. Und Friedrich Merz konnte ich gleich an unser Gespräch vor 10 Jahren im Plenarsaal erinnern, als er mir während der Bundespräsidentenwahl von Joachim Gauck begeistert schilderte, wie schön es bei BlackRoc sei und er deshalb keine Ambitionen mehr auf ein politisches Amt habe. Tja, time goes by :-).

 

Ja, und ... ein weiteres echtes Thema bei den langen Strecken durch die einzelnen Regierungsgebäude: Schuhe. Vor allem für die Damen. Mir brannten die Fußballen nach 7,2 Kilometer (wie mein Handy dokumentierte), Julia Klöckner offensichtlich auch ... immer wieder schlüpfte sie aus ihren Pumps ... dafür verriet mir Lisa Federle die Marke ihrer tollen, bequemen Stiefel. Aber selbst die taten ihr am Ende des Tages weh. Wie sagte meine Mutter immer so schön: Wer schön sein will, muss leiden :-):-)

 

Schwester Maria Hanna, Generaloberin des Franziskanerinnenklosters Reute, hatte mit hohen Absätzen dank ihrer kommoden Laufschuhe keinen Streß. Dafür hat sie den mit der Meinung mancher Ordensträger in der katholischen Kirche, wie sie bei einem kleinen Frühstück am runden Tisch verriet - denn selbst wenn die Herren eine moderne Meinung in Richtung nötiger Änderungen haben, vertreten sie die nicht mehr, sobald ein Mikrophoon auftaucht. Zu ängstlich, zu feige, zu geübt im Wegducken. Sie selbst habe mit ihren Ansichten, auch hinsichtlich des Zölibats kein Problem, sie dürfe alles sagen - denn nach Auffassung der geistlichen Herren gelte ihre Meinung als Frau in der Kirche ja nichts.

 

Da denke ich doch: Mit ihren einheitlich geschworenen Verweigerungen ehelicher Pflichten beendeten die griechischen Frauen um 400 v. Chr. den peloponnesischen Krieg und zwangen so ihre Männer zum Friedensschluss. Nun kann man das ja nicht 1:1 auf die Kirche übertragen, aber doch die Idee. Eine Dienstverweigerung aller dienstbaren weiblichen Geister in der katholischen Kirche. Vier Wochen lang. Keine Seelsorge, keine Handreichung beim Gottesdienst, keine Haushälterin für die Bequemlichkeit des Herrn Pfarrer, rein gar nichts. In Deutschland nicht und in Rom nicht. Vier Wochen lang. Und dann? Das wäre doch mal ein spannendes Experiment!!!!   

 

Nun gut, am selben runden Tisch bekamen wir auch eine der wunderlichen Anordnungen des Regierungspräsidiums Freiburg zu hören. Antik gepflasterte Marktplätze in Ba-Wü dürften bei Beschädigungen/Reparatur/Erneuerung nur noch geteert oder mit Beton erneuert werden. Eine beharrliche Nachfrage, wer dies angesichts der vielen schönen, kulturell hochwertigen Marktplätzen denn angeordnet habe, führte über sieben Stufen rückwärts - denn alle hatten nur unterschrieben, nicht aber gelesen. Schließlich war klar - es hatte mit einem kleinen Unfall über einen hervorstehenden Pflasterstein zu tun, für den eine Gemeinde schuldig gesprochen wurde. Nicht der Depp, der darüber gestolpert war.  Deutschland lässt grüßen.

 

Aber gut. Ich will nur sagen ... ja, es ist eine Bereicherung, mal Zeit füreinander zu haben. An jeden herantreten zu können und nachzufragen. Oder auch nur zuzuhören. Man hört vieles ... ich habe vieles gehört. Wunderliches und auch Schönes. Und ich habe auch die ökumenische Morgenandacht mit jüdischer und muslimischer Beteiligung in der St. Marienkirche sehr genossen. Miteinander - nicht gegeneinander war die Maxime ... ja, könnte man dies nur in alle Köpfe meißeln!  Aber vor allem haben wir mit Frank-Walter Steinmeier erneut einen Bundespräsidenten gewählt, dem wir für die nächsten fünf Jahre unser Vertrauen schenken.

 

Und darum ist es ja gegangen.

Eigentlich.  

 


Ein Anblick der Superlative: Friedemann Vogel tanzt den "Bolero"


Kennengelernt haben wir uns bei "Talk am See" in Konstanz.

Er war mein Gast - und anschließend hatten wir gemeinsam mit Dagmar Koller noch viel Spaß beim "After-Show-Feiern".

 

Nun kam die Gegeneinladung: Friedemann Vogel, Kammertänzer beim Stuttgarter Ballett, hat uns zu seiner letzten Aufführung von "Bolero" eingeladen. Und nun weiß ich auch, warum er als der weltbeste Tänzer gilt. Irre. Sich die Schritte und Figuren zu diesem langen, völlig gleichtönigen Stück von Ravel merken zu können und dieser unglaubliche tänzerische Kraftakt - dazu die 20  Tänzer um die rote Platte herum, auf der er tanzt. Klasse. Sexy. Und schier unglaublich. Standig Ovation ... frenetischer Beifall, der nicht aufhören wollte.

Und anschließend unser Zusammentreffen auf der Bühne, Alexa, meine Nichte, die an diesem Tag auch noch Geburtstag hatte, und ich. Friedemann hatte es nicht eilig, wir freuten uns, uns wieder zu sehen und er fragte mich nach meinem Haus am See. Gesehen bei "Krause kommt" (SWR). Wir lachten, denn beide hatten wir auch Pierre Krauses Besuch bei Dagmar Koller in Portugal angeschaut. Ein Zeichen, dass wir Dagmar dort besuchen sollten? Eingeladen hat sie uns jedenfalls. Und dann die Frage: Gibt es "Krause kommt" eigentlich überhaupt noch, oder ist diese schöne Sendung auch der SWR-Strategie zum Opfer gefallen: Gutes und Innovatives abzusetzen und gähnende Langeweile zu erhalten? Egal. Wir haben uns jedenfalls über meine Talkshow kennengelernt und das war es schon mal wert. Und nun fligt er nach Japan zu seinen nächsten Auftritten, sagt er, und wird dort während der Quarantäne mein Buch "Unsere allerbeste Zeit" lesen. Ein Titel, der zu dem Abend mit Friedemann passt. Und zudem hat er mich beraten: Denn Lisa, die junge Balletttänzerin in meinem Buch, hat eine Verletzung. Welche das bei einem Balletttänzer sein könnte ... das hatte mir Friedemann beim Schreiben erklärt. Dafür liebt sie ihn im nächsten Buch, in "Unser ganz besonderer Moment". Erscheint am 27. Januar - in der Hoffnung, noch viele ganz besondere Momente mit Friedemann erleben zu können :-).         

Mit meinem Kunstmaler-Großvater Karl Hauptmann in der Bunte


 

             Bunte vom 5.1.2022

 

Making of … schönes Treffen am 2. Dezember 2021 -

 

und nun ist der schöne Bericht über meinen Großvater,

den Schwarzwald-Maler Karl Hauptmann, aktuell in der BUNTE. Und Katrin Sachse, stellvertretende Chefredakteurin, und unser toller Fotograf Michael Tinnefeld, Pep und ich hatten ein rundum schönes Shooting. Und jetzt freuen wir uns über ein wirklich tolles Ergebnis… :-))

Vielen Dank dafür!


Meet your Master:       Dreharbeiten im Bayerischen Hof, München


Herrlich - die Stimmungen zur Zeit am See. Da macht das Arbeiten selbst in der Daunenjacke noch Spaß ...



Heim in den Carport ... sprich: boatport :-)

Millimeterarbeit ... da ist sie wieder, unsere "Amazone" im Winterquartier. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man bei Hochwasser durch den Burggraben fahren ... wer sich am Gnadensee auskennt, weiß, was ich meine :-), aber jetzt kommt die Zeit, da die Bojen entfernt werden, der Sommer geht - und Ruhe einkehrt. Auch schön: Der See wird still ... und gehört nur noch den Fischen und den Wasservögeln.   

Fröhliche Lesung mit perfekter Übernachtung in Wehr

https://www.badische-zeitung.de/wie-aus-krisen-gutes-erwachsen-kann" target="_top"><strong>Wie aus Krisen Gutes erwachsen kann</strong> (veröffentlicht am Fr, 29. Oktober 2021 auf badische-zeitung.de)</a>


Lesung zum Auftakt der "11. Wehrer-Literaturtage" in der Stadthalle.  Eingeladen hatte die Buchhandlung Volk gemeinsam mit der Mediathek. "Unsere allerbeste Zeit" kam gut an und es wurde ein fröhlicher Abend mit all den vielen Frauen und auch Männern :-), die offensichtlich Spaß hatten und mit denen ich mich beim anschließenden Signieren noch so herrlich unterhalten konnte ... und köstliche Geschichten erfahren habe: wenn ein Ehemann den 48. Hochzeitstag glatt vergisst (!!), was macht seine Ehefrau? Sie kommt mit ihrer Freundin zu meiner Lesung und kauft dann  für den Herrn Gemahl mit entsprechender Widmung ein Buch: Scheidung nie - nur Mord :-)

 

Für meine Übernachtung hatte Gabriele Volk den "Landgasthof zur Sonne" gebucht. Das war für mich eine tolle Entdeckung! Besitzerfamilie sind die Genters. Vater Genter ist Bilder und - Uhrensammler. Ein solches Hotel habe ich noch nie gesehen ... aus meinem Zimmer brauchte ich ewig bis zum Frühstückstisch ... Gemälde über Gemälde, Stiche, Uhren über Uhren ... phantastisch. In der Anlage eine wunderschön gearbeitete Meißener-Standuhr. Und zwei Hauptmänner hat er auch - Sommerlandschaft in der Apfelblüte und ein Wintergemälde. Wer es nicht weiß, Karl Hauptmann, der Schwarzwaldmaler, ist mein Großvater. In so einem Haus fühle ich mich natürlich gleich heimisch.   

 Zudem ist es super gemütlich dort - mehrere Räume - und sie kochen auch noch gut. Ein weiteres Plus: Der Weinkeller ist sehr gut bestückt ... hab mich eingelesen :-) leider nicht wirklich eingetrunken. Und übrigens sind seine Söhne Dominic und Christoph ebenfalls im Betrieb ... mitsamt den Schwiegertöchtern. Ein echter Familienbetrieb - wo gibt es das heute noch? :


Fazit: Da war ich nicht zum letzten Mal.

 


Buchmesse Frankfurt - endlich mal wieder !

Die Buchmesse in Frankfurt findet wieder statt ... welche Freude. 

Und der erste Blick am Freitag auf den Innenhof zeigt ... wegen Überfüllung geschlossen. Kein Mensch da.

Trotzdem verirren sich ein paar zu mir ... ich sitze in einer "Signier-Box", weil das Signieren am Stand wegen Corona und einem möglichen Massenauflauf nicht erlaubt ist. Im Moment muss man da keine Sorge haben - der Freitag ist menschenleer. Umso mehr haben wir Zeit für uns. Und für ein Interview mit Claudia Zesewitz für Weltbild. Auf dem Foto sieht sie von hinten aus wie Sahra Wagenknecht ... ist sie aber nicht. Dafür ist Stefan Aust echt. Seine Autobiografie "Zeitreise" erscheint bei Piper und so saßen wir schon beim Autorenabend zusammen - und hatten Spaß. Und natürlich viele gemeinsame Themen ... was sich am nächsten Tag am Piper-Stand noch erweitert hat. Klar gibt es Skandale. Die kochen hoch und werden wieder vergessen. Aber ein Thema eint immer: Pferde. Er ist halt (auch) ein Pferdemensch. 

Und - welche Überaschung - der Besuch von meinem ehemaligen Redaktionsleiter Alex Möhnle. Ein Jahr lang haben wir gemeinsam für meine SWR-Talksendung "Talk am See" gepowert.  Doch gegen das, was da als Verhinderungspolitik gelaufen ist, waren wir machtlos. Nach der Absetzung ist er zurück nach Wien und hat Servus tv von 2 auf 13 % (letzte Sendung) hoch gehievt. Da lacht man sich doch ins Fäustchen:-).

Aber lachen tut sowieso gut ... vor allem auch mit meiner Piper-Pressechefin Eva Brenndörfer. Und mit meinem Lektor und Programm-Chef Thomas Tebbe, der mich abends zusammen mit Pep zu einer Lesung begleitet hat. Eva und Thomas ... seit 25 Jahren arbeiten wir nun zusammen. Und es macht uns immer noch Spaß - vor allem, wenn wir zusammen sind. 

Nachbarn trifft man auch der Buchmesse übrigens auch - hier Christian Stadler. Sein Vater MIchael Stadler ist ein alter Freund und der Verlag (vor allem Kalender) sitzt in Konstanz. Und wer in die Ferne schweifen wollte, der musste in den Kanada-Pavillion, denn Kanada waren Ehrengast. Und bot eine phantastische Show und interessante Bücher.

 Und übrigens: Am Wochenende füllten sich die Gänge mit 25 000 Messe-Besuchern und es fühlte sich alle wieder völlig normal an. 

 Also alles in allem: Eine gelungene Messe.


Traubensaft - rein vegan ...

In meinem Garten wachsen die Trauben wie wild ... allerdings: für einen Wein sind es dann doch zu wenige. So rückt jedes Jahr meine ehemalige Haushälterin Hilde mit ihrem Dampfentsafter an und wir machen Saft. Diesmal war auch ihr Mann Karl mit dabei - und während die Männer die Reben geschnitten haben, war ich am Sortieren. Vor allem sollten weder Spinnen, Schnecken noch Ohrwürmer sterben müssen. Und auch die eine oder andere Traube musste herausgepflückt werden. Viel Arbeit mit einem herrlichen Resultat: Eigener Traubensaft aus dem Garten, süß und dunkelrot - pure Natur.       


Eine tolle Lesung mit genialer Überraschung

Nach meiner Lesung in Bopfingen nahm das gemütliche, anschließende Zusammensein mit meiner Freundin Rita (die Pferde-Rita aus meinem Buch :-)), ihren Reiter-Freundinnen aus Aalen und Bürgermeister Dr. Gunter Bühler gegen Mitternacht eine überraschende Wendung: Bühler und ich  kamen auf die glorreiche Idee, am nächsten Morgen auf den Hausberg "Ipf" zu steigen.  Aber nur, wenn er einen Gipfelschnaps mitnähme, war meine Bedingung. Gottseidank hatte ich die Winter-Reiterausrüstung meiner Tochter im Wagen, denn mit High-Heels und Wollmäntelchen wäre das schwierig geworden ... so aber trafen wir uns um 11 Uhr und marschierten durch eine herrliche, alte Linden-Allee los. Schon auf dem Weg nach oben zeigte sich, dass ich einen geschichtlich beschlagenen Begleiter hatte ... und auf dem platten Gipfel erfuhr ich dann den Rest über die römische und keltische Vergangenheit dieses Berges. Doch dann entdeckte ich zwei dunkle Gestalten hinter einigen Bäumen ... und siehe da, seine Überraschung:   Zwei würdige Vertreter der Ipfhaufen Gruppe hatten im original nachgeschneidertem Gewand Picknick-Korb und Gitarre auf den Berg  getragen und so gab es ein fröhliches, zweites Frühstück mit altdeutschen Liedtexten. Das nenne ich mal eine spontane Geschichte ... um Mitternacht noch zwischen Gunter, Uli und Andi ausgemacht. Und natürlich unter Mitwirkung einiger schneller Frauenhände :-)  

Auf dem Heimweg mit dem Ipf im Rückspiegel war klar: Nächstes Jahr komme ich wieder ...


Wenn die Vampire losgelassen werden ...

Was für eine tolle Premiere !!!!

Super mitreißende Musical-Premiere in Stuttgart … die Vampire sind wieder da! Sensationelle Tanzeinlagen, klasse Bühnenbild, tolle Kostüme … und phantastische Sänger … und vor allem: ein Publikum außer Rand und Band … so viel Zwischenbeifall und Jubelrufe habe ich überhaupt noch nie erlebt … die Abstinenz macht es möglich … klasse!!!

Als Gast auch DER Stuttgarter Vampir über viele Jahre Kevin Tarte … demnächst in Ralph Siegels Musical Zeppelin in Füssen zu sehen. Wir kennen uns schon seit 20 Jahren ... das war damals sein erster Auftritt als Vampir. Sein sexy Nachfolger als Graf von Krolock: Filippo Strocchi. Seine Mimik macht dann besonders Spaß, wenn man nah genug vorn sitzt ... oder ein Opernglas mit hat. Und unter den Gästen waren zur Premiere die siegreichen Paralympioniken: Kugelstoßer Niko Kappel und Ringerweltmeister Frank Stäbler, die sich gern zu einem Erinnerungsfoto mit meinem Liebsten, Pep Schmidbauer, gestellt haben.

Und übrigens: Perfekte Sicherheitsbedingungen mit genauer Überprüfung und Luca-App ... und klar: Maske. Die darf man für das Pausen-Gläschen dann aber auch abnehmen :-) :-)  

Also, Fazit: Ein temperamentvolles, mitreißendes Musical. Sehr zu empfehlen. Auch als tolles Geschenk oder kleine Entführung.


73 Jahre: Das mach mal einer nach ...

Irgendwie ist es ja eine Ehre, mit Prinz Philip und der Queen in einer Zeitschrift vereint zu sein. Aber es ist eben auch traurig. 73 Jahre Ehe. Und bei genauerem Nachdenken waren die beiden länger verheiratet, als ich überhaupt lebe. Und sicherlich war die Liebe schon vorher da ... also stimmen die 73 Jahre Liebe ja gar nicht - wie man hört, war Elisabeth schon als 13jährige in den schneidigen Philip verliebt. Da hatte die Liebe also mit der 73 Jahre langen Ehe-Liebe wenig zu tun. Sie währte viel länger.

 

Mir tut es leid um Prinz Philip. Er war so herrlich unangepasst, hatte eine so ganz besondere Art. Jetzt wäre es schön, man könnte das auf seine deutsche Herkunft zurückführen ... aber leider empfinde ich uns Deutsche nicht gerade als mit Britischem Humor gesegnete Landsleute. Und wenn wir es versuchen, wirkt es oft gekünstelt. Prinz Philip war authentisch.

 

Aber was ich wirklich als unglaublich empfinde, ist, wie die beiden noch aufrecht durchs Leben gegangen sind. Prinz Philip mit 99 Jahren ohne Stock oder sonstige Hilfe. Und auch die Queen. Ich habe mich oft gefragt, wie die das machen ... denn selbst meine Mutter, die mit 80 Jahren noch mit uns auf den Galapagos-Inseln war und stundelange Wanderungen über Stock und Stein, inklusive nasser und trockener Anladungen im Schlauchboot mitmachte, brauchte ab Mitte 90 eine Gehhilfe. 

 

Also: Hut ab. Und wie jeder Mensch, der einen lieben Angehörigen verloren hat, wird Queen Elisabeth nun erst mal in ein tiefes Loch sinken. Das tun in Corona-Zeiten viele. Ganz wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte, sind 80 000 eine Zahl. Aber jede Zahl ist ein Menschenleben. Und wenn Prinz Philipp mit 99 Jahren auch alt war ... unsere Mutter war es mit 100 Jahren auch, als sie starb.

Das Alter macht keinen Unterschied. Der große Verlust ist da - für jeden. 

 

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Sie sind da ...

Unsere allerbeste Zeit 

 

die ersten Exemplare sind im Piper-Verlag angekommen und ich habe sie signiert ... welche Freude, wenn das Baby laufen lernt.Und wie im richtigen Leben ist es im ersten Moment immer die Frage: wohin?

 

Meine lieben Lese-Freunde und Freundinnen,

 

ich wünsche mir, dass dieser Roman Sie in die Welt von Katja zieht, dass Sie mit ihr leben, lieben, leiden und lachen. Und dass Sie, wie Katja,  feststellen, dass Menschen nicht immer das sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Manchmal wertet man jemanden nach dem ersten Kennenlernen ab - und muss nachher seinen Irrtum beschämt feststellen. Doch manchmal hilft einem auch das eigene Gefühl. Was passiert an Katjas neuer Arbeitsstelle? Arbeitet ihr Team wirklich von Anfang an gegen sie - oder bildet sie sich das nur ein? Und was ist mit ihrem Bruder Boris, der sich bei all den Bedenken um die demente Mutter raushält ... sieht er es wirklich nicht? Schließlich hat Katja ihr unbeschwertes Leben in Hamburg aufgegeben und ist nach 23 Jahren nach Stuttgart zurückgezogen, nur um der gemeinsamen Mutter zu helfen. Dabei wäre ja Boris sehr viel näher am Elternhaus dran gewesen.

 

Schön ist, dass da im Garten ein Apfelbäumchen steht, das seine eigene Geschichte hat - und Katja dort so etwas wie Seelenfrieden findet. Und schön ist, dass alte Freundschaften halten und nicht nur das ... sie tun gut. Doris mit ihrem Optimismus und Heiko mit ... na ja, ein bisschen mehr. Und besonders schön ist, dass sich unsere allerbeste Zeit oft nicht nach den großen Dingen bemisst, sondern nach den Kleinen. Ein bunter Schmetterling auf dem Knie, ein Glas Wein mit der Freundin, ein gemeinsames Lachen, die Freude an einem strahlenden Morgen. So gibt es auch in diesem Buch Momente des vollkommenen Glücks. 

 

Katja, Doris, Heiko, die Mama, Herr Petroschka, Merve ... und einige mehr. Ich habe diese Menschen beim Schreiben lieb gewonnen. Einen nach dem anderen. Sie haben eine Zeitlang mit mir gelebt und ich habe sie ungern verlassen.

Aber dann wäre das Buch 1000 Seiten stark geworden :-)

 

So hoffe ich, dass Ihnen diese 420 Seiten Freude bringen, Sie sich in Katjas  Welt verlieren können

und mir eine Rückmeldung geben,

 

Herzlich, Ihre Gaby Hauptmann

 

 

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Bundesversammlung 2012 in Berlin

 

Friedrich Merz und ich saßen im Reichstagsgebäude nebeneinander und hatten viel Zeit, uns zu unterhalten. Nichts deutete darauf hin, dass er Politik noch attraktiv finden könnte. Er sprach recht begeistert von seiner Aufgabe als Partner in der Rechtsanwaltskanzlei Mayer Brown. Außerdem war er im Aufsichtsrat von HSBC Trinkaus&Burkhardt, einer Tochtergesellschaft der HSBC Holdings plc (Hongkong and Shanghai Banking Corporation) . Und manches mehr. International unterwegs, viel in den USA. Warum sollte er also, so zufrieden und erfolgreich, wie er es andeutete, in die Politik zurück?

Für mich war es eine echte Überraschung.

Klar dachte ich, wie viele andere auch, dass es eine Retourkutsche gegen Angela Merkel sein könnte. Er ist, glaube ich, nicht unbedingt der Typ, der Niederlagen gut verkraftet.

Offensichtlich meinte er sein Comeback jedenfalls ernst.

Im ersten Kampf um den CDU-Vorsitz verlor er gegen Annegret Kamp-Karrenbauer. Viele Baden-Württemberger CDUler waren sauer. Sie hätten lieber einen handfesten Mann an der Spitze gesehen. Einen, der weiß, was er will. Einen Anführer.

Nun der zweite Anlauf. Ganz knapp zeigte sich das erste Wahlergebnis. Mir hat Norbert Röttgens Rede sehr gut gefallen, aber er war eben ein Außenseiter. Merz knapp vor Laschet, Röttgen raus, also Stichwahl. Aber irgendwie war auch klar, wo Röttgens Stimmen in der Stichwahl hinwandern würden.

Gut so, Armin Laschet hat um "Vertrauen" geworben. Ich denke, er ist der Mann, dem man vertrauen kann.

Was macht nun Friedrich Merz? Nun will er Wirtschaftsminister werden.

Ich werde das Gefühl nicht los: In Wirklichkeit will er ganz was anderes.

Ein Traumwinter in Allensbach

Weihnachten ist eben mal anders ...

aber mit etwas gutem Willen ist es doch auch schön. Und vielleicht bleibt es uns stärker in Erinnerung als all die vielen Weihnachten davor.

 

Zwei Tage vor dem Heiligen Abend bin ich zu meiner Schwester und ihrer Familie nach Stuttgart gefahren: mein Schwager hat den Außenkamin angezündet und wir hatten draußen bei einem heißen Punsch einen vergnüglichen Abend, gute Laune, gute Gespräche und haben uns auch - mit Abstand - wohl gefühlt. Heute, am Heiligen Abend, sind wir nur zu zweit, aber das kann doch auch mal schön sein ...

 

Was für eine tolle Geschichte:

 

Eigentlich nur eine kleine Vorbesprechung zu meiner Fuß-OP im Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen - da öffnet sich die Tür und es zeigt sich, dass alle Teamassistentinnen Leseratten sind. Bevor überhaupt ein Arzt da war, hatten wir schon viel Spaß miteinander und ich kam am nächsten Tag schwer bepackt mit einer Tüte Bücher - gerade noch rechtzeitig aufgetrieben - zur OP. 

 

Nun sind sie nicht nur selbst mit Lesestoff für Weihnachten eingedeckt, sondern haben sich auch gleich noch entsprechende Geschenke signieren lassen. Sie sind halt clever, die Frauen aus dem Schwarzwald. 

 

Und es zeigt sich wieder: Wenn Menschen fröhlich und freundlich miteinander umgehen, tut auch so eine kleine OP überhaupt nicht weh :-).

 

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Was soll ich sagen? Wenn Lesungen zur Seltenheit werden, dann freut man sich auf jede einzelne mit völlig neuen Gefühlen: Wie wird es wohl werden? Trauen sich die Menschen in den geschlossenen Raum zu kommen? Wie viele werden es dann sein?

 

Morgen fahre ich nach Bopfingen. Ich freue mich auf die Lesung und sagte das auch bei einer gestrigen Veranstaltung in München meinem Tischnachbarn, einem Journalisten, der auch Reiseführer schreibt. "Bopfingen",  sagte er sofort: "Das ist der  Ipf!"

Ja, das hatte ich schon auf der Bopfinger  Internetseite nachgelesen: "Der Impf ist erhaben und mächtig, geheimnisvoll und einzigartig."

Ich bin gespannt.

Und klar möchte ich den Ipf kennenlernen - genau wie ich die Bopfinger Bürger kennenlernen möchte, die morgen kommen. Was macht so ein bekannter Berg mit einer Gemeinde? Färbt das irgendwie ab?

Sind meine Gäste morgen auch geheimnisvoll?

Jedenfalls einzigartig - jeder Einzelne, da bin ich mir sicher :-).

 

 

Was für ein toller Abend gestern in Trossingen für eine geborenen Trossingerin.

Schon die Location: Das Kesselhaus. Einst sorgte das Kesselhaus mit Dampf für die Elektrizität des ganzen HOHNER-Fabrikimperiums. Jetzt ist es ein Kulturzentrum und Frank Golischewski sorgt unermüdlich - trotz Corona - für interessante Aufführungen. Und ich durfte auch kommen und habe mich riesig darüber gefreut.

Und klar: Heimkommen ist besonders. Freunde sind da, meine erste Freundin aus der Grundschule, ehemalige Reiterkollegen (45 Jahre zurück), die nun 90jährige Mama meines Abi-Freundes Lesley, ehemalige Nachbarn und viele, die mir etwas zu erzählen hatten.

 

Es war einfach nur schön. Und ich habe versucht, den Abend abwechslungsreich zu gestalten - klar mit Geschichten von damals, aber auch mit verschiedenen Happen aus verschiedenen Büchern: Mal nostalgisch (Suche impotenten Mann fürs Leben), mal spannend (Scheidung nie - nur Mord), mal sexy (Lebenslang mein Ehemann?), mal pubertierende Töchter-geplagt (Ran an den Mann), mal von der Familie gejagt (Plötzlich Millionärin, nichts wie weg) und zum Schluß natürlich meinen eignenen Lieblingshappen: Leidenschaft in Rot.     

 

Und dann das Interview mit Frank. Wir kennen uns seit einer swr-Geschichte in Mainz. Das ist lang her. Aber er konnte mich natürlich wunderbar interviewen - und ich hatte nicht nur meine Melodika-Urkunde von 1965 dabei, sondern auch ein ganz besonderes, persönliches  Stück: Den Mantel, den meine Mutter vor rund 70 Jahren in Trossingen gekauft hatte. Der passte wunderbar zu dem handgemalten Outfit von Eglantina Frroku (Hose/Jacke) - das möchte ich sagen, denn sie ist eine tolle Stuttgarter Designerin, die jede Unterstützung verdient hat.

 

Fazit: Ich danke allen, die da waren, die nicht gehen wollten, die so viele Fragen hatten. Und Reinhard für den tollen Ton und Ralf Pfründer für die Fotos.  Leider gab es keinen Büchertisch - die Trossinger Buchhandlung hat da kein Interesse - so habe ich eben unterschriebene Autogrammkarten zum Einkleben verteilt. In Zeiten wie diesen ... muss man erfinderisch sein :-)

 

Aber ganz klar das Fazit-Fazit: Wenn  ich darf, dann komme ich wieder.

Auch, weil es immer was zum Lachen gab :-)

 

Corona hat seine Schattenseiten. Das zeigte sich bei den Menschen, die nicht gerade einen bombensicheren Job haben, recht schnell. Ladenbesitzer, Veranstalter, Künstler: Geldmangel, Existensängste. Und dann Ärger darüber, dass die großen Firmen, die jahrelang super verdient haben, wie BMW oder Adidas auch noch auf Kosten der Steuerzahler absahnen wollen. Oder dass es schon wieder Betrüger gibt, die die Notsituation vieler ausnützen wollen.

 

Aber bei allen eigenen Sorgen um Geld und Gesundheit, brachte es den meisten auch eine schöne Erfahrung: Zeit zu haben. Schauspieler Matthias Schweighöfer sagte das in einem Interview sehr schön - er hat endlich Zeit für seine Familie. Sie sind gemeinsam auf einem kleinen Bauerhof und er genießt es, mal nicht vorne mit dabei sein zu müssen. Casting, neue Filme, sich zeigen, schnell, schnell, schnell ... niemand da, gegen den er anrennen muss. Keine Konkurrenz in Sicht, keine Aufgaben, denen er sich stellen muss, keine wichtigen Veranstaltungen. Dafür Zeit für seine Frau, seine Kinder, für sich selbst. Natur genießen, sich mal wieder nach einer Blume bücken.

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Keine Autos unterwegs, keine Menschen unterwegs, kein Gedränge. Das Leben zu zweit genießen. Den Garten, die Tiere, die Wolkenbilder. In sich hineinhorchen. Zurückdenken, meine Kindheit, meine Jugend, meine Eltern. Es gibt so vieles, für das ich dankbar sein kann. Daran habe ich einfach mal gedacht. An meine Zeit als Alleinerziehende, wie ich das alles trotz vieler Hindernisse geschafft hat. Zeit, sich auch mal auf die Schulter zu klopfen und darüber freuen, dass es die Tochter auch geschafft hat, oberwohl es nicht immer einfach war. Einfach mal innehalten: Wer bin ich, was tu ich und wo will ich hin.

Ohne Corona hätte das keiner von uns getan, da bin ich mir sicher.

Ich auch nicht.

 

Lebenslang mein Ehemann?

Liebe Leser und liebe Leserinnen, wie kam ich auf diese Idee?

 

Ein Buch braucht immer einen Anstoß. Bei mir ist es manchmal nur ein Wort oder ein Satz, der mich neugierig macht. Und wenn mich etwas neugierig macht, fängt mein Journalistenhirn an, darüber nachzudenken. Dann schaltet sich irgendwann das Schriftstellerinhirn ein und findet, dass dies doch eine richtig gute Geschichte wäre ...

Bei "Lebenslang mein Ehemann?" gab meine Tochter den Anstoß. Sie arbeitete im Bankenviertel von Frankfurt und kam übers Wochenende zu mir an den Bodensee, nach Hause. Und beim Abendessen erzählte sie so aus ihrem Banken-Leben und sagt dann plötzlich: "Aber ganz schräg sind diese Hochhaus-Hyänen."

Hochhaus-Hyänen? Das ließ mich aufhorchen.

Was sind denn bitte Hochhaus-Hyänen?

Na, das sind die Frauen, die die vermögenden Banker abends oder nachts, wenn sie die Bank verlassen, abgreifen. Und denen geht es nicht um eine Nacht oder eine Woche, denen geht es darum, die Frau an seiner Seite zu werden und somit ausgesorgt zu haben.

Und die Männer?, wollte ich wissen. Die kapieren das doch wohl?

Die sind froh, wenn sie zu Hause nicht mehr diskutieren müssen, ihre oft gleichaltrigen Frauen sind ihnen zu anstrengend. Diese Männer sind geschieden oder denken über Trennung nach - und wollen so eine Scheckkarten-Beauty, eine, die gut aussieht, mit einer Kreditkarte leicht zufrieden zu stellen ist und keine Probleme macht. Eine Hochhaus-Hyäne, eben.

Donnerwetter, dachte ich. Aber was ist, wenn die toughe Ehefrau anders reagiert, als es sich so ein Bank-Hengst denkt?

Somit waren Amanda, die Hochhaus-Hyäne, Alex, der Banker, und Susan, seine Ehefrau geboren. Der Zufall wollte es, dass ich kurz zuvor von den Granny-Aupairs gehört hatte. Also recherchierte ich und rief die Agentur in Hamburg an. Michaela Hansen, die Chefin, vermittelte mir eine Frau, die schon das vierte Mal als Granny-Aupair in Shanghai gewesen war. Also ließ ich Susan kurzerhand nach Shanghai zu einer Familie fliegen ... und ich flog auch hin. Schließlich wollte ich wissen, was Susan dort erleben könnte.

Und so ist vieles aus meinem Buch aus dem Leben gegriffen.

Und wer das Buch liest, wird sogar die Fotos wiedererkennen, die Sie unterhalb finden.

Bei politischen, landschaftlichen oder wirtschaftlichen Fragen, deren Antworten ich vor Ort nicht gefunden habe, halfen mir übrigens die beiden Autoren und China-Kenner Kai Strittmatter und Oliver Zwahlen. Und so kann man beim Lesen dann durchaus auch etwas über China, die Kultur und die Gepflogenheiten lernen. 

Viel Spaß dabei, Ihre Gaby Hauptmann

 

 

Auf Safari

Liebe Leser, liebe Leserinnen,

wenn Sie mein neues Buch lesen, tun sich vor Ihrem inneren Auge Bilder auf, die die Fantasie Ihnen schenkt. Um meine Geschichten zu schreiben, brauche ich allerdings entsprechende Recherche und die Erfahrung: Den Busch in Südafrika kann ich deshalb so authentisch schildern, weil ich schon fünf Mal dort war - und das alles erlebt habe, wovon ich in meinen Bücher schreibe. Im Gegensatz zu mir reitet meine Heldin Steffi aber nicht durch den Busch, sondern lässt sich diese Abenteuer von Mike und den anderen Reitern schildern … :-)

Aber alle Fotos, die Sie hier sehen, führen Sie von der realen Welt direkt in die Welt meines Romans - und Sie werden vieles wiedererkennen.

Viel Spaß,

Ihre Gaby Hauptmann